Herbstakademie

1.3.18/Tsch

Die Herbstakademie ist eine Serie von Tagungen, die seit 1990 in ein- oder zweijährigen Abständen veranstaltet werden. Das Leitthema der Herbstakademie ist Selbstorganisation in der Psychologie und den Sozialwissenschaften. Es besteht eine besondere Nähe zum interdisziplinären Feld der Synergetik, einer Theorie dynamischer Systeme, die vom deutschen Physiker und Mathematiker Hermann Haken begründet wurde. Die Synergetik beschreibt, wie in komplexen Systemen an kritischen Punkten globale Muster emergieren. Professor Haken ist daher der Mentor der Herbstakademie; er hat die meisten der bisher 18 Tagungen persönlich besucht und mit einem dem jeweiligen Tagungsthema angepassten Grundlagenreferat eröffnet. Ein weiteres Herbstakademie-Thema ist seit Ascona (2000) "Embodiment".

Die Gründerorganisatoren von 1990 sind Günther Schiepek (Bamberg), Wolfgang Tschacher (Bern) und Ewald Johannes Brunner (Jena). Die meisten in der Schweiz veranstalteten Tagungen wurden von Jean-Pierre Dauwalder (Lausanne) mitorganisiert. In Wildbad Kreuth war Harald Atmanspacher (Freiburg) lokaler Organisator, in Jena wurde Timo Meynhardt (St. Gallen) beigezogen. Veranstalter in Heidelberg sind neben Wolfgang Tschacher seit 2012 Sabine Koch und Thomas Fuchs.

Es ist das Anliegen der Herbstakademie, wissenschaftliche Interdisziplinarität zu realisieren. Jede der Tagungen ist ein Anlass, die gemeinsamen Nenner zwischen Psychologie, Systemtheorie, Biologie, Computerwissenschaft, Robotik, Physik, Philosophie und vielen anderen Disziplinen zu diskutieren. Dass dies gelingt, davon zeugen nicht nur die Publikationen, die im Laufe der Jahre entstanden sind, sondern auch die freundliche Atmosphäre, die sich auf den Tagungen immer eingestellt hat.

Herausgeberwerke aus dem Kontext der Herbstakademie / Volumes with Herbstakademie origin:

Koch S, Fuchs T, Martin L, & Tschacher W (eds.) (2018). Embodied Aesthetics and Interpersonal Resonance. Behavioral Sciences (Special Issue). http://www.mdpi.com/journal/behavsci/special_issues/interpersonal_resonance

Tschacher W & Bergomi C (eds.) (2011). The Implications of Embodiment: Cognition and Communication. Exeter: Imprint Academic.

Brunner EJ, Tschacher W & Kenklies K (Hrsg.) (2011). Selbstorganisation von Wissenschaft. Jena: Verlag IKS Garamond.

Meynhardt T & Brunner EJ (Hrsg.) (2005). Selbstorganisation managen. Beiträge zur Synergetik der Organisation. Münster: Waxmann.

Tschacher W & Dauwalder J-P (eds.) (2003). The Dynamical Systems Approach to Cognition. Singapore: World Scientific.

Tschacher W & Dauwalder J-P (eds.) (1999). Dynamics, Synergetics, Autonomous Agents - Nonlinear Systems Approaches to Cognitive Psychology and Cognitive Science. Singapore: World Scientific.

Schiepek G & Tschacher W (Hrsg.) (1997). Selbstorganisation in Psychologie und Psychiatrie. Braunschweig: Vieweg.

Langthaler W & Schiepek G (Hrsg.) (1995), Selbstorganisation und Dynamik in Gruppen. Münster: Lit.

Tschacher W, Schiepek G, & Brunner EJ (eds.)(1992). Self-Organization and Clinical Psychology. Empirical Approaches to Synergetics in Psychology. Berlin: Springer.


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