Die Veranstalter der Herbstakademien und das Forschungszentrum "Laboratorium Aufklärung" an der Universität Jena luden zur Tagung mit dem thematischen Schwerpunkt "Das System Wissenschaft aus der Perspektive der Selbstorganisationstheorie" ein. Wissenschaft ist in ihren verschiedenen Ausprägungen ein sich selbst organisierendes System: Sowohl die Entwicklung zu Einzelwissenschaften als auch der Wissenschaftsbetrieb als solcher beruhen auf Selbstorganisationsprozessen und entwickeln Eigendynamiken. Diese sind in entsprechenden "Musterbildungsprozessen" erkennbar. Sie wurden auf der Tagung aus dem Blickwinkel einzelner Akteure des Wissenschaftsbetriebs und aus der Perspektive verschiedener Wissenschaftstraditionen historisch und systematisch betrachtet und analysiert.

Strukturen und Prozesse des Systems Wissenschaft können aus der Perspektive verschiedener Einzelwissenschaften in ihren Selbstorganisationsprozessen, aus dem Blick einzelner Akteure des Wissenschaftsbetriebs und aus der Perspektive der historischen und systematischen Wissenschaftswissenschaft betrachtet und diskutiert werden. Dies zum einen, um zur analytischen Durchdringung des Sachverhalts Wissenschaft die Strukturen der Selbstorganisation (deskriptiv/normativ bzw. historisch/aktuell) im System Wissenschaft offenzulegen, und zum anderen, um die faktischen Ergebnisse der wissenschaftlichen (Selbstorganisations-)Prozesse als verschiedene Wissenschaftskulturen (Geistes-, Sozial-, Naturwissenschaften; Anwendungs- oder Konzeptionsorientierungen; etc.) und deren Verhältnisse in den Blick zu bekommen. Damit kann eine spezifische Form der Selbstvergewisserung des Systems Wissenschaft realisiert und Gelegenheit geboten werden, über die Möglichkeiten einer solchen Selbstvergewisserung (Wissenschaftswissenschaft deskriptiv/normativ) zu reflektieren.

Publikation zur Tagung: Brunner EJ, Tschacher W & Kenklies K (Hrsg.) (2011). Selbstorganisation von Wissenschaft. Jena: Verlag IKS Garamond.

Veranstalter der Herbstakademie 2010 in Jena war das Forschungszentrum "Laboratorium Aufklärung" (www.fzla.uni-jena.de). Kooperationspartner war das Frege-Centre for Structural Sciences, Universität Jena (www.frege.uni-jena.de)

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Olaf Nicolai: Considering a multiplicity of appearances in light of a particular. Or: Can art be concrete?* *By courtesy of Erna Hecey Gallery, Brüssel

Die Tagungsräume befanden sich in den historischen Rosensälen, Fürstengraben 27.

Keynote Speakers

• PD Dr. Stefan Artmann, Frege Centre for Structural Sciences, Universität Jena
• Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik, Universität Jena
• Prof. Dr. Klaus Dicke, Rektor der Universität Jena
• Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Haken, Institut für Theoretische Physik, Universität Stuttgart
• Prof. Dr. Jürgen Kriz, Psychologe und Sozialwissenschaftler, Universität Osnabrück
• Prof. em. Dr. Dr. h.c. Bernd-Olaf Küppers, Direktor des Frege Centre for Structural Sciences, Universität Jena
• Prof. Dr. Dr. Michael Winkler, Institut für Bildung und Kultur, Universität Jena