Schnittstellen der Gemeindepsychiatrie
Forschungsbericht 95-3
H. Hoffmann
Zusammenfassung
Die Schnittstelle ist der Ort an der Grenzlinie von zwei Systemen,
welcher zwischen diesen eine Mediatorenfunktion ausübt. An den
Schnittstellen vollzieht sich die Interaktion mit anderen Systemen,
es kommt zum Informationsaustausch und zur Wirklichkeitskonstruktion
der interagierenden Systeme. Gemeindepsychiatrie als ein als System
mit verschieden Schnittstellen zu anderen Systemen zu betrachten,
erscheint uns als ein sehr nützlicher Zugang sowohl in der Theorie
als auch für die Praxis. Eine Auswahl von in der täglichen Arbeit
der Gemeindepsychiatrie besonders relevanten Schnittstellen wird
präsentiert, z.B. Schnittstellen mit psychiatrischen Kliniken
und der Gesellschaft, mit privaten und professionellen Systemen,
mit akuten und chronischen Patienten. Die damit verbundenen Schnittstellenprobleme,
aber auch die daraus resultierenden Chancen werden aufgezeigt
und diskutiert. Zu erkennen, daß jedes System seine eigene Realität
an seiner Schnittstelle mit anderen Systemen kreiert, bedeutet
für uns in der Gemeindepsychiatrie Tätigen, daß wir unsere eigene
Wirklichkeitskonstruktionen ständig hinterfragen müssen. Nur so
können wir zur Verbesserung der Versorgung beitragen.
eMail: hoffmann@spk.unibe.ch
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